Die Mobilität der Waren – Unternehmensbesuch im Amazon-Verteilzentrum Nittenau

Das Kürzel „DBY7“ steht für die Amazon Delivery Station im Gewerbegebiet der Stadt Nittenau. Diese hatte sich die Akademie Ostbayern-Böhmen (AOB) passend zum Jahresthema „Mobilität“ für eine Unternehmenserkundung in zwei Gruppen am 06.02.2024 und am 20.02.2024 ausgesucht. Kaum jemand kann sich vorstellen, wie eine Ware bewegt wird zwischen der Onlinebestellung am Vormittag und der Auslieferung eines Päckchens an der Haustür am Folgetag.

 

Text: Hans-Peter Weiß

Fotos am Ende des Beitrags: Hans-Peter Weiß und Hans Fischer

 „Innerhalb von 36 Stunden war die Auftaktveranstaltung der Akademie zum Programmjahr 2024 mit knapp 100 Interessenten ausgebucht, sodass wir um einen zweiten Termin bitten mussten“, erklärte der Akademie-Vorsitzende Josef Schönhammer bei der Begrüßung in der riesigen Halle. „36 Stunden sind zwar schnell, aber für uns nicht schnell genug“, meinte Bereichsleiter Tobias Paroth, der zusammen mit dem Kollegen Helmut Müllner und Standortleiter Dominik Ackermann die Besucherschar empfangen hatte. „Unsere logistische Leistung besteht darin, hier jeden Tag rund 33 000 Pakete, in der Weihnachtszeit sogar über 50 000 Sendungen, zu bewegen. „Ca. 120 Beschäftigte, die aus

17 verschiedenen Ländern kommen, wickeln hier täglich die Paketflut ab“, erläuterte Ackermann, der sich als Logistiker im Herzen bezeichnete und lieber mit den Leuten redet, als die Leute über Amazon. Nach dem Start des Zentrums im Sommer 2022 sah sich der Global Player anfangs mit einer negativen Stimmung in der Öffentlichkeit konfrontiert. Insbesonders zu Beginn der Schichten hatte die überlastete Verkehrsstruktur in Nittenau und unter Zeitdruck stehende Fahrer für Unmut gesorgt. Mittlerweile ist das Interesse groß, einmal einen Blick hinter das Treiben in der über 5000 Quadratmeter großen Halle zu werfen. „Ein offener Austausch ist uns deshalb wichtig“, betonte Ackermann eingangs.

Als die Besucher der Akademie sich gegen 17 Uhr zu einem Rundgang versammelt hatten, herrschte in der Spätschicht relativ Ruhe. Nur sieben Beschäftigte waren im Einsatz. Dann erfuhren die Besuchergruppen: „Um zwei Uhr nachts startet die erste Schicht mit 40 bis 45 Personen bis in die Mittagsstunden. Wenn dann etwa zehn Lkw, meist vom Logistikzentrum in Hof kommend, eintreffen, herrscht in der Halle Hochbetrieb. Die Pakete werden vorsortiert und landen in verschieden farbigen großen Tüten. „Jede der Taschen mit einem entsprechenden Barcode ist mit einem Lagerplatz „verheiratet“, erklärte Ackermann.

 

 

„Die Mitarbeiter der Frühschicht legen dann um 9 Uhr los, bereiten die Pakete vor und übergeben sie an die Fahrer, die wellenartig im

15-Minuten-Takt in der Waiting-Area abgefertigt werden. Erst wenn alle Fahrzeuge beladen sind, schwärmen die etwa 180 Lieferfahrzeuge mit ihren Amazon-Sendungen auf genau festgelegten Routen fast in die gesamte Oberpfalz aus. Eine intelligente Routenplanung, bei der sowohl Baustellen als auch Straßen- und Wetterverhältnisse berücksichtigt sind, erleichtert den Fahrern die Zustellung an die Kunden.“

 

Zum Ende des Rundgangs wurde auch noch im Obergeschoss des Verteilzentrums Halt gemacht, wo sich Sozialräume, ein Gebetsraum, Büros und auch eine großzügige Kantine nebst einer Bayerischen Stammtischecke befinden. An den Wänden und im Treppenhaus findet sich überall das Logo „DBY7“ und das Stationsmotto „grow together“ wieder. Info- und Hinweistafeln sind meist in englischer Sprache angebracht. „Unser Mitarbeiter muss kein Deutsch sprechen, so lange er englisch spricht“, betonte Bereichsleiter Tobias Paroth am Ende der Besichtigungstour.

 

Die neu gewonnen Erkenntnisse wurden später im Landgasthof Schmidbauer mittels einer PowerPoint-Präsentation durch Standortleiter Dominik Ackermann vertieft. Auch der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Nittenau, Albert Maierhofer, war der Einladung der AOB gefolgt und zeigte sich hinsichtlich der Gewerbesteuern aus über 250 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze sehr erfreut. Es ist für die Stadt ein besonderer Zugewinn, dass sich hier ein weltweit bekanntes Unternehmen angesiedelt hat“, betonte Maierhofer. 

 


Fotos: Hans-Peter Weiß:

 

Fotos: Hans Fischer:

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